Inhaltsverzeichnis
Wer eine Weiterbildung im Bereich Vertrieb sucht, sieht sich einer Vielzahl von Möglichkeiten konfrontiert. Diese große Gratis-Checkliste zeigt Ihnen die entscheidenden Einflussfaktoren, die den Erfolg einer Weiterbildung von Vertriebsmitarbeiter ausmachen. So können Sie sich nicht nur leichter für die optimale Weiterbildung Ihres Vertriebsteams entscheiden, sondern auch Rahmenkriterien optimieren, die den Lerntransfer vom Seminarraum in die Verkaufspraxis fördern.
Diese Checkliste ist so aufgebaut, dass sie den zeitlichen Prozess von der Analyse und Planung der Weiterbildung bis zur Nachbearbeitung und Nachbetreuung berücksichtigt.
Weiterbildung Vertrieb mit Oliver Schumacher
Seit 2009 bin ich als selbstständiger Vertriebstrainer bundesweit tätig. In meiner zuvor zehnjährigen Karriere als Verkäufer im Außendienst für die Markenartikelindustrie habe ich zahlreiche offene und geschlossene Weiterbildungen besucht. Heute gebe ich in Unternehmen Trainings für Vertriebler oder begleite einzelne Vertriebler bei ihrer Arbeit im Rahmen eines Einzelcoachings. Nachfolgende Punkte habe ich im Rahmen meiner Ausbildung zum „Learning Impacter“ zusammengetragen.
Was ist eine sinnvolle Weiterbildung für den Vertrieb?
Zugegeben, diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Suchen Sie eine sinnvolle Weiterbildung für den Vertrieb, weil Sie als Unternehmer bzw. Führungskraft merken, dass Ihr Team aktuell in gewissen Situationen scheitert bzw. unter seinen Möglichkeiten arbeitet? Oder bezwecken Sie mit der Weiterbildung eher eine Mitarbeiterbindung, bspw. damit einige Verkaufstalente nicht zu Ihrem Mitbewerber gehen? Lassen Sie sich im Zweifelsfall gerne von mir kosenlos beraten. Ich selbst habe berufsbegleitend zahlreiche Weiterbildungen absolviert – und kann Sie gerne auch über aktuelle Trends informieren.
Das Können von Vertriebsmitarbeiter ist entscheidend für ihren Erfolg. Wer regelmäßig in Schulung und Weiterbildung seiner Vertriebsmitarbeiter investiert, hat Wettbewerbsvorteile. Was Sie konkret unternehmen können, damit die Investition in Ihre Vertriebsmitarbeiter nicht nur Geld kostet, sondern bringt, erfahren Sie in diesem Beitrag. Eines vorweg: Eine Schulung bzw. Weiterbildung über einen Tag kann weniger bewirken, als ein Schulungskonzept über mehrere Tage. Denn Wissen ist das eine, Tun das andere.
Eine gute Weiterbildung bringt Ihren Vertrieb voran
Wer in der heutigen Zeit als Vertriebsmitarbeiter im Markt bestehen möchte, sollte folgende Eigenschaften mitbringen:
- Leidensfähigkeit und Ausdauer, denn Vertriebsarbeit hat auch viel mit Ablehnung und Kampf gegen Windmühlen zu tun. Wer in diesem Bereich wenig vorzuweisen hat, tut sich in der Regel mit der kontinuierlichen Akquise schwer.
- Spaß und Begeisterungsfähigkeit, um sowohl seine Kunden nicht nur zum Kauf zu animieren, sondern diese auch an sich und seinem Unternehmen zu binden.
- Verhandlungsgeschick, um auf Augenhöhe seine Vertriebsziele mit seinen Kunden zu erreichen – und nicht Aufträge bzw. Umsätze über Rabatte „zu kaufen“.
- Reflektionsfähigkeit, um aus Niederlagen als auch Erfolgen zu lernen.
- Selbstdisziplin, um jeden Tag ein Schrittchen weiterzukommen und nicht vorschnell die Flinte ins Korn zu schmeißen, bzw. trotzdem Bestleistung zu geben, auch wenn das persönliche Ziel bereits eingefahren worden ist.
- Organisationstalent, um einen Verkaufsbezirk optimal managen zu können.
- Offenheit für neues, um mit dem stets verändernden Markt und dessen Anforderungen mithalten zu können.
Das Können von Vertriebsmitarbeitern ist stets mithilfe von Seminaren bzw. Weiterbildungen zu entwickeln.
Oliver Schumacher
Vertriebsmitarbeiter sollten mindestens einmal im Jahr zu einer Schulung. Wer die Vertriebsziele nicht erreicht, noch öfter. Schließlich beeinflussen Vertriebsmitarbeiter entscheidend die unternehmerischen Bilanzen.
Offenheit der Vertriebsmitarbeiter für die Schulung / Weiterbildung
Auch ich erlebe es, wenn auch nur selten, dass Vertriebsmitarbeiter bei mir in der vertrieblichen Weiterbildung sitzen, weil sie hin müssen. Oder anders herum gesagt: Der Besuch der Schulung wurde von dessen Führungskraft angeordnet. Freiwillig käme der Vertriebler nie auf den Gedanken, zu einer Weiterbildung zu gehen. Und nun?
Die Weiterbildungsbereitschaft ist im Idealfall schon beim Einstellungsgespräch des Mitarbeiters von Ihnen festzustellen. Denn sollten Sie einen Vertriebsmitarbeiter beschäftigen, der meint, schon alles zu wissen, dann werden Sie diesen nur sehr schwer verändern können. Gute Fragen im Vorstellungsgespräch können helfen:
- „Angenommen, sie stolpern in ihrem Verkaufsalltag immer wieder über einen bestimmten Einwand oder einer speziellen Hürde. Was machen sie dann?“
- „Was meinen sie, kann man Verkaufen lernen?“
- „Welche Verkaufstrainer kennen sie?“
- „Was waren bisher ihre wichtigsten Erkenntnisse, die sie aus Weiterbildungen mitgenommen haben?“
- „Welche Bücher / Podcasts / Videos zum Thema Verkaufen würden sie empfehlen?“
- „Wie viel eigenes(!) Geld haben sie bisher in Bücher, Seminare bzw. Weiterbildungen zum Thema Vertrieb investiert?“
Das Problem schlechter Erfahrungen von Verkäufern auf Schulungen
Leider passiert es auch, dass ein Vertriebsmitarbeiter in einer Weiterbildung sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat. Beispielsweise
- durch Rollenspiele, wo er sich vor den anderen Teilnehmern oder gar Kollegen vorgeführt fühlte,
- durch ein nicht passendes Training, weil die Inhalte einfach für diesen nicht relevant waren – und somit die Weiterbildung für ihn Zeitverschwendung gewesen ist,
- durch einen Trainer, der ihn – vermutlich unbeabsichtigt – kränkte.
Oft wird dann etwas verallgemeinert: „Ich bin schon zu einem Schulung gegangen, das hat mir nichts gebracht, warum sollte ich also wieder zu eines gehen?“ An sich traurig, wenn ein Mensch so denkt. Besonders schlimm, wenn ein Vertriebler so denkt. Denn diese Verallgemeinerung auf Neukundengewinnung übertragen würde bedeuten „Ich habe schon mal Neukundengewinnung ausprobiert. Das hat mir nicht gefallen. War zu mühsam und bringt nichts.“ Doch können sich Unternehmer solche Vertriebler erlauben?
Vertriebsmitarbeiter müssen wissen, dass die Umsetzung der Inhalte aus dem Seminar auch erwartet wird. Sonst macht die Weiterbildung wenig Sinn!
Oliver Schumacher
Berücksichtigen Sie die Voraussetzungen
Damit sich die Investition in Ihre Vertriebsmitarbeiter in Form von Seminaren und Weiterbildungen rechnet, empfehle ich Ihnen
- Nennen Sie mir Ihre Ziele, die Sie durch meinen Input erreichen möchten. Beispielsweise „Wir wollen x neue Kunden gewinnen“ oder „Wir wollen unsere Rabattquote um x Prozent senken.“
- Bitten Sie Ihre Vertriebsmitarbeiter ihren Verkaufsalltag zu reflektieren, damit diese mir ebenfalls ihre Wünsche und Erwartungen nennen. Beispielsweise „Ich habe immer Probleme mit dem Einwand x“ oder „Ich tue mich mit der Terminierung schwer.“
- Die Themen Ihrer Mitarbeiter sammle ich. Sie erhalten dann von mir eine anonymisierte Aufstellung. So erfahren auch Sie, welche Probleme Ihr Vertriebsteam wahrnimmt.
- Vereinbaren Sie mit jedem einzelnen Mitarbeiter Lernziele. Beispielsweise mit Mitarbeiter A „Wir haben uns für Oliver Schumacher entschieden, damit er uns allen dabei hilft, mehr neue Kunden zu gewinnen. Ich verspreche mir von ihnen auf Sicht von 6 Monaten x neue Kunden mit einem Umsatz von y Euro.“ Es versteht sich von selbst, dass ein Vertriebsmitarbeiter, der genau weiß, was Sie von ihm erwarten, mit einer ganz anderen Haltung am Vertriebsseminar teilnimmt.
- Ich führe die Vertriebsweiterbildung durch. Im Idealfall in mehren Etappen, damit zwischendurch die Teilnehmer Zeit zur Umsetzung haben.
- Sie erinnern bitte Ihre Vertriebsmitarbeiter immer wieder an die Umsetzung der Inhalte, damit sie nicht vorschnell wieder in den alten Trott verfallen. Wenn Sie mögen, unterstütze ich diese Nacharbeit auch gerne mit Telefonaten bei den einzelnen Kollegen.
Melden Sie sich zum „Vertriebsfrühstück“ an.
Inhalte für Schulungen & Weiterbildungen für Vertriebsmitarbeiter
Seminar Vertriebsmitarbeiter: Neukundengewinnung
- Wie komme ich an den Termin (persönliche als auch telefonische Akquise)?
- Wie überzeuge ich bei dem Termin (persönlich als auch telefonisch)?
- Welche Einwände und Hindernisse könnten auftauchen?
- Auf welcher Art und Wiese könnte ich das Potential herausfinden?
- Wie behalte ich den Fuß in der Tür, wenn ich nicht gleich einen Termin bekomme?
Weiterbildung Vertriebsmitarbeiter: Preise durchsetzen
- Wie verkaufe ich, auch wenn ich nicht der billigste bin?
- Wie schreibe ich nicht nur Angebote, sondern auch Aufträge?
- Welche Fragen helfen mir, überzeugende Angebote schreiben zu können?
- Wie fasse ich Angebote nach?
- Auf welche Einkaufstaktiken und Einkaufstricks muss ich vorbereitet sein?
Seminar Vertriebsmitarbeiter: Der Verkäufer im Außendienst
- Wie erreiche ich meine vertrieblichen Ziele auf Augenhöhe?
- Welche Möglichkeiten der Organisation gibt es?
- Wie führe ich neue Produkte ein?
- Mit welchen Maßnahmen blocke ich Abwerbungsversuche des Mitbewerbers ab?
- Was kann ich für eine bessere Kundenbindung tun?
Tipps für erfolgreiche vertriebliche Weiterbildungen
A. Was Sie vor der Weiterbildung für Ihren Vertrieb klären sollten
- Erwartungshaltungen der Beteiligten in Erfahrung bringen
Wo sieht jeder einzelne Teilnehmer aus dem Vertrieb für sich konkreten Weiterbildungsbedarf? Was erwarten die direkten Führungskräfte?
- Berücksichtigung des Vorwissens der Teilnehmer aus dem Vertrieb
Natürlich ist es kostengünstiger, wenn man alle Vertriebler zu der gleichen Weiterbildung schickt. Doch in der Regel haben „neue“ Vertriebler ganz andere Probleme, als „alte Hasen“. Im schlimmsten Falle werden so manche Teilnehmer überfordert, und andere unterfordert, weil sich in der Regel der Trainer der fachlichen Mitte (unbewusst) anpasst.
- Definition von klaren Zielen für die Weiterbildung Vertrieb
Es muss vorher definiert werden, woran alle Beteiligten erkennen, ob die Weiterbildungsmaßnahme für den Vertrieb ein Erfolg war – oder nicht. Beispiel: „Bis zum x haben wir y Kunden gewonnen, die einen Umsatz von z machen.“ Dieses Ziel muss allen Beteiligten offen kommuniziert werden.
- Gründliche Auftragsklärung mit dem Trainer
Was wird konkret vom Trainer erwartet, damit dieser seine Inhalte entsprechend ausrichten kann?
- Nutzen der Weiterbildung jedem Mitarbeiter individuell kommunizieren
Was hat jeder einzelne Beteiligte (Teilnehmer, Führungskraft, …) von der Weiterbildung? Ist der Nutzen nicht klar, ist die Gefahr groß, dass mangels Identifikation die Trainingsmaßnahme nur „abgesessen“ wird. Erklären Sie als Auftraggeber Ihren Vertrieblern, warum Sie die Umsetzung erwarten. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass sich jeder Teilnehmer nur ein oder zwei Rosinen aus der Veranstaltung pickt, die dieser für wichtig hält, Sie aber als Auftraggeber vielleicht deutlich weniger.
- Trainingszeiten realistisch planen
Gerade im Vertrieb gibt es Zeiten, wo das Arbeitsaufkommen höher ist als an anderen Tagen. Da Lernen Zeit braucht, ist es wichtig, die Weiterbildungsmaßnahme für den Vertrieb so zu planen, dass die Teilnehmer sich auch wirklich auf das Training konzentrieren können – und nicht im schlimmsten Falle alle 10 Minuten aufs Handy gucken, ob gewisse Kunden anrufen.
Fragen Sie als Auftraggeber den Trainer nach konkreten …
- Tipps, damit die Weiterbildungsmaßnahme für den Vertrieb ein voller Erfolg wird.
- Ideen, wie Lernen geht – und wie die Teilnehmer nicht nur Wissen ansammeln, sondern es auch zur Umsetzung bringen.
- Maßnahmen, wie dieser schon vor dem Training beim Vertrieb für die Weiterbildung Sympathie und Vertrauen aufbauen möchte, damit sich diese auf die Veranstaltungsreihe noch mehr freuen.
B) Was jeder vor der Weiterbildung Vertrieb machen sollte
- Verkaufsalltag gezielt vor der Weiterbildung reflektieren
Auch wenn durch die vorab durchgeführte Auftragsklärung der Trainer weiß, was die Erwartungshaltungen der Beteiligten sind, so gelingt der Transfer noch besser, wenn jeder einzelne Teilnehmer persönliche Beispiele parat hat, um an diesen die Inhalte abzugleichen bzw. gleich umzusetzen.
- Schon in die Thematik der Weiterbildung Vertrieb einarbeiten
Es macht wenig Sinn, wenn der Trainer da ist, um Inhalte zu vermitteln, die die Vertriebler auch hätten vorher konsumieren können. Darum helfen Buch und Linkempfehlungen zu Texten und Videos weiter, um schneller in die Umsetzung zu kommen.
- Freiräume schaffen, um auch Zeit für regelmäßige Reflexionen zu haben
Häufig scheitert der Erfolg einer Weiterbildungsmaßnahme, weil die Teilnehmer nicht genug Zeit zur Umsetzung einplanen. Doch lernen braucht Zeit. Wenn aber die Arbeitstage nach dem Training „vollgeballert“ sind, dann kommt niemand mehr zum Denken, sondern arbeitet ab – und fällt in sein altes Verhaltensmuster zurück.
C) Weiterbildung Vertrieb: Sicherstellung des Transfers
- Wesentliche aha-Momente schon während des Trainings festhalten
Kaum jemand nimmt sich die Zeit, Teilnehmerunterlagen und Mitschriften nach der Weiterbildung komplett durchzuarbeiten. Daher ist es gut, wenn jeder Teilnehmer aus dem Vertrieb schon beim Training für sich persönlich 3 bis 10 Punkte festhält, die dieser auch wirklich umsetzen will.
- Praxistransfer schon in der Weiterbildung vorbereiten
Im Idealfall haben die Mitarbeiter aus dem Vertrieb die Inhalte im Verkaufstraining schon gedanklich und schriftlich so weit ausgearbeitet, dass als einziger Schritt nach dem Training nur noch der Kontakt zum Kunden getätigt werden muss.
- Hindernisse thematisieren, die den Vertrieb von der Umsetzung abhalten (könnten)
Es gibt viele Dinge, die die Umsetzung erschweren. Gängig ist beispielsweise, dass Mitarbeiter mithilfe des Trainings mehr Kunden gewinnen sollen, aber in der Praxis schon mit ihren Stammkunden voll ausgelastet sind. Darum schon in der Weiterbildung konkret überlegen, was vom Erfolg abhalten kann – und wie damit umgegangen werden soll.
- Übungen in Kleingruppen
Schon im Seminar nicht nur aufschreiben, sondern konkret machen, um herauszufinden, was gelingt, und was nicht.
- Nur für den Vertrieb relevante Inhalte in der Weiterbildung
Die Weiterbildung für den Vertrieb muss auf den Punkt kommen, um auch die Ziele zu erreichen. Doch muss es wirklich sein, dass Trainer eine umfangreiche Vorstellungsrunde machen, wenn sich die Beteiligten eh schon alle kennen? Dinge von weniger Relevanz können auch ausgelagert werden – beispielsweise durch Mails oder Telefonate vor bzw. nach der Weiterbildung.
- Erinnerungen planen, um an alles aus dem Seminar zu denken
Vom Kopf her sind alle Menschen schlau – im Alltag denken sie aber nur oft nicht daran, was sie wissen. Darum sind schon während der Weiterbildung für den Vertrieb Anker zu setzen: Wie will jeder einzelne Teilnehmer sicherstellen, dass er an die Umsetzung denkt – und umsetzt?
- Aufgaben für die nächste Weiterbildung verteilen
Es macht Sinn, wenn beispielsweise eine Weiterbildung für den Vertrieb über 4×2 Tage geht, dass zwischen den Seminartagen, wenn also Vertriebsalltag herrscht, Teilnehmer sich mit vertriebsrelevantem Wissen beschäftigen. So kommen und bleiben sie noch besser im Thema. Dazu hilft es, konkrete Aufgaben mit Abgabetermin zu vereinbaren.
D) Handlungen, die zum Erhalt der Erkenntnisse beitragen
- Begleitungen nach der Weiterbildung
Fahren Führungskräfte oder Trainer mit den einzelnen Vertrieblern mit, zwingt dieses diese zum einen verstärkt zur Umsetzung der Inhalte. Zum anderen können durch die Beobachtung Chancen und Defizite aufgezeigt werden.
- Erfolge loben und honorieren
Mitarbeiter aus einem Seminar freuen sich, wenn ihre Verhaltensänderung anerkannt wird. Führungskräfte sollten nicht mit ernsthaftem Lob sparen und glauben, dass die Haltung „Wenn die mehr verkaufen, dann verdienen die auch mehr Geld – warum soll ich dann loben?“ förderlich für ein gutes Lernklima ist.
- Umsetzung der Inhalte aus der Weiterbildung für den Vertrieb kontrollieren
Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser. Es ist durchaus sinnvoll, wöchentlich zu prüfen, ob die Mitarbeiter aus dem Vertrieb nach einer Weiterbildung wirklich beispielsweise ernsthaft die Neukundengewinnung angehen. Andernfalls ist das Risiko groß, dass es sich schnell rumspricht, dass Umsetzungsverweigerung keine Konsequenzen hat.
- Lerngemeinschaften bilden
Unter gleichrangigen Kollegen spricht es sich oft anders, als zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter. Daher sollten schon während der Weiterbildung kleine Lerngemeinschaften gebildet werden. Sie können sich so gegenseitig an die Umsetzung erinnern und unterstützen.
- Erinnerung seitens der Führungskraft
Leider nehmen sich oft Führungskräfte nicht die Zeit, nach einer Weiterbildung die Mitarbeiter an die Umsetzung zu erinnern. Doch läuft man dann nicht Gefahr, dass sich der ein oder andere Mitarbeiter aus dem Vertrieb denkt, dass es seinem Chef eh egal ist, ob dieser nun umsetzt, oder nicht? Darum sollten wohlwollend Führungskräfte ihre Mitarbeiter an die Umsetzung erinnern, dabei helfen – und für die erfolgreiche Umsetzung loben.
- Checklisten nutzen
Wichtig ist, dass ein Mitarbeiter aus dem Vertrieb dann an das für ihn relevante Wissen kommt, wenn dieser es benötigt. Checklisten, die in den Verkaufsalltag integriert werden, können dazu massiv beitragen.
- Regelmäßig mit verkaufsrelevantem Wissen beschäftigen
Wer sich als Vertriebler darauf verlässt, dass es reicht, sich nur dann mit dem Wissen zu beschäftigen, wenn Seminarzeit ist, ist verlassen. Regelmäßigkeit ist das Zauberwort, damit Wissen zur Anwendung kommt. Daher regelmäßig Youtube Videos, Podcasts und Fachartikel rund um das Thema Vertrieb konsumieren – und reflektieren. Gute Beiträge könnten auch an die Kollegen aus der Weiterbildungsmaßnahme geteilt werden.
E) Was die Umsetzung von Weiterbildungen aus dem Vertrieb erschwert
Folgende Situationen führen oft nach einer Weiterbildung für den Vertrieb dazu, schnell wieder in das alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Machen Sie sich am besten schon im Vorfeld darüber Gedanken, wie Sie folgenden Szenarien vorbeugen können:
- Vertriebler hat beim ersten Versuch der Umsetzung keinen Erfolg – und gibt auf.
- Kein Ansprechpartner für offene Fragen. Die Führungskraft muss sich Zeit für die Unterstützung des Mitarbeiters nehmen.
- Mitarbeiter fühlt sich überfordert.
- Vertriebler hat andere Prioritäten.
- Technische Probleme. Beispielsweise funktioniert die Software nicht, mit welcher die Neukundengespräche erfasst werden sollten.
- Trainer hat Auftraggeber nicht genug für Transferproblematik sensibilisiert.
- Auftraggeber provoziert „Lieb-Seminare“ des Trainers durch Happy-Sheets-Abfragen. Doch „nur“ weil sich einzelne Teilnehmer beim Training nicht permanent wohlfühlen, muss deswegen die komplette Maßnahme infrage gestellt werden?
- Mitarbeiter hat keine Zeit oder Möglichkeiten Inhalte aus der Weiterbildung auszuprobieren.
- Mitarbeiter aus dem Vertrieb wusste nicht, dass die Umsetzung von ihm erwartet wird.
- Trainer hat falsche Inhalte angeboten.
- Auftraggeber gibt zu wenig Zeit/Geld für „richtiges“ Trainingskonzept aus.
- Einzelne Teilnehmer werden durch Gruppendynamik, beispielsweise Neid, von Umsetzung abgehalten.
- Es wurden ungeeignete Mitarbeiter eingestellt, die nicht verändert werden können/wollen.
- Der Teilnehmer sieht für sich persönlich keinen Vorteil, wenn er sein Verhalten ändert.
- Teilnehmer bekommt keine oder zu wenig Anerkennung für Fortschritte.
- Die Führungskraft hat gar kein Interesse daran, dass seine „Untergebenen“ besser werden.
- Nach dem Seminar zur Neukundengewinnung hat der Vertriebler immer noch viel zu tun – bspw. Adressbeschaffung – und kommt nicht gleich in die Umsetzung des erlernten.
- Verlassen auf andere – sollen die erst mal x machen, bevor ich umsetze.
- Zu viele Ablenkungen im Seminarraum (Lärm, Kollegen, falsche Technik) oder auch Anwesenheitseffekte von Führungskräften.
- Gruppe nicht homogen genug – Leistungskompetenzschere.
F) Faktoren, die den Erfolg der Weiterbildung für den Vertrieb beeinflussen
Es gibt teilweise sehr unscheinbare Dinge, die manche Teilnehmer davon abhalten können, befreit und beherzt an der Vertriebsweiterbildung teilzunehmen – und zu lernen:
- Klima zwischen den Kollegen.
- Vorstellungsrunde kann zu vorschnellem Schubladendenken führen. Das geht von „Mit was für Idioten sitze ich denn hier zusammen?“ bis hin zu „Oh, da bin ich kleines Licht lieber ganz still.“
- Verpflegung und Pausenzeiten.
- Leistungsschere zwischen den Teilnehmern.
- Lust auf Training
- Veranstaltungsraum: Größe, Sauerstoff, Bestuhlung als auch Veranstaltungsort selbst – bis hin zur An- und Abreise.
- Fehlerkultur
- Welche bisherigen Erfahrungen mit Trainings haben Teilnehmer bisher gemacht?
- Wird Weiterbildung als Belohnung oder Bestrafung vom Teilnehmer als auch seinen Kollegen, wenn dieser wieder zurückkommt, gesehen?
- Leben Kollegen und Führungskräfte lernen und Entwicklung vor?
- Haben die Teilnehmer wirklich den Kopf frei für Weiterbildung? Oder droht den Teilnehmern Ungemach, wenn diese ihren Anrufbeantworter abhören bzw. in ihren Bezirk zurückkommen? Körperliche Anwesenheit ist niemals auch mit geistiger Anwesenheit gleichzusetzen.
- Wie ist es um den privaten Rückhalt der einzelnen Teilnehmer bestellt, wenn diese (wieder mal) zur Weiterbildung „müssen“?
- Sehen Teilnehmer wirklich einen Sinn in der Weiterbildung? Oder nehmen sie ganz andere Probleme wahr – und wünschen sich eher dort Hilfe und Training?
- Didaktik.
- Trainer selbst. Es gibt nun mal Trainer, die passen in manchen Unternehmen nicht – und werden nur von den wenigsten Vertrieblern akzeptiert. Folgerichtig kann sich der Trainer noch so anstrengen, rein aus Prinzip werden manche Teilnehmer „mauern“.
- Hoffnung / Erwartung vs. Realität im Seminar
- Anwesenheit durch Führungskräfte und andere Kollegen (beispielsweise Wortlöwen).
- Was passiert, wenn kein Transfer passiert (Druck)?
- Wie viel Umsetzung/Anwendungskompetenz haben Teilnehmer?
- Wie begrüßen Kollegen Teilnehmer, wenn diese ins Unternehmen zurückkommen?