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Schon so manch eine YouTube Beratung habe ich in Anspruch genommen. Dabei habe ich sehr unterschiedliche Berater kennen gelernt. Manche YouTube Berater haben online Seminare, die sie verkaufen. Weitere geben Tipps, mehr oder weniger schnell auf den Punkt, am Telefon. Hier erzähle ich Dir meine wichtigsten Erkenntnisse, was bei mir auf meinem YouTube Kanal funktioniert – und was nicht. Außerdem, worauf Du bei der Auswahl eines YouTube Beraters achten solltest. Denn manch eine YouTube Beratung wird optimal zu Dir passen, andere nicht.
Warum nehme ich nicht nur eine YouTube Beratung in Anspruch?
Seit 2009 bin ich als Verkaufstrainer im gesamten deutschen Sprachraum tätig. Da es im Markt sehr viele Trainer und Redner gibt, muss ich mir immer wieder Gedanken machen:
- Wie kann ich mehr Anfragen bekommen?
- Wie kann ich mehr Vertrauen aufbauen, so dass meine Honorare gerne gezahlt werden?
- Welche Möglichkeiten gibt es, um mich von anderen Trainern abzugrenzen?
Und so lud ich ohne Beratung im Jahr 2014 einfach einen Vortrag hoch, der eine Stunde lang ging:
Zum Glück hatte mir damals kein „Marketingexperte“ oder YouTube Berater gesagt, dass man keine einstündigen Filme hochlädt, sondern bitteschön nur kurze Videos. Denn das sagen ja in der heutigen Zeit immer noch sehr viele …
Diesen Vortrag habe ich darüber hinaus auch noch mal themenbezogen geschnitten, so dass es dann auch Videos zu den Themen Messe, Einwandbehandlung und dergleichen von mir auf meinem Kanal gab.
Erfreulicherweise kam dieses sehr lange Video sehr gut an. Bis heute ist es das Video von mir mit den meisten Klicks.
Zwischendurch ließ ich meinen Kanal ziemlich verweisen. Hin und wieder habe ich mal spontan etwas hochgeladen – ohne Strategie und System.
Seit Anfang 2020 ist es mein Ziel, deutlich präsenter auf YouTube zu sein. Und so war es für mich ganz normal, auch YouTube Beratungen in Anspruch zu nehmen. Denn alleine habe ich offensichtlich den Algorithmus nicht knacken können …
Tipps für die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern
So manche YouTube Berater werden Dir sagen, dass Du Deine Videos mit Deinem Handy machen sollst. Ist schön billig – und machen ja auch viele. Das kannst Du durchaus gerne tun. Doch die entscheidende Frage ist: Wie wertig willst Du in Deinen Videos rüberkommen? Für mich gab es da nur die Option, mit professionellen Studios zusammenzuarbeiten. Denn wie kann ich gute Honorare verlangen, wenn ich „billig“ in den Videos rüberkomme?
Doch leider musste ich die Erfahrung machen, dass Menschen, die Studios betreiben, nicht unbedingt gute Videos machen können. Darum kläre unbedingt folgende Fragestellungen:
Wie soll der Schnitt sein?
Ein Videomensch meinte, es sei „YouTube Style“, künstlich alle 10 Sekunden einen Schnitt in meinen Videos einzufügen. Doch wirkt es kompetent, wenn Zuschauer – die ein Video von einem Redner sehen – merken, dass alle 10 Sekunden ein Schnitt ist? Nein! Die denken: Der kann ja nicht mal einen Satz sagen, ohne dass der sich verspricht! Darum: Kläre mit Deinem Videomenschen, wie zu schneiden ist. Solltest Du Trainer oder Redner sein, aber nicht 5 Minuten am Stück fehlerfrei sprechen können, rate ich Dir von YouTube ab. Und überdenke am besten auch Deine berufliche Tätigkeit …
In einer YouTube Beratung habe ich erfahren, dass der Schnitt ein wesentlicher Faktor für die Watchtime sein kann.
Wie ist die Beleuchtung?
Ja, es gibt tatsächlich Videomenschen, die können nicht richtig beleuchten! Sagen die Dir natürlich nicht – die liefern die Videos aus, und hoffen, dass man dumm ist und nichts merkt. Schlimm ist, wenn man dann solche Videos hochlädt – und erst später, nachdem man viele Klicks bekommen hat, solche Fehler sieht. Denn wenn man das Video wieder löscht, sind natürlich auch die damit verbundenen Interaktionen mit dem Publikum aus dem YouTube Algorithmus. Ich selbst habe oft einen Tunnelblick. Hole Dir also im Zweifelsfalle zur Sichtung der fertigen Videos – zumindest am Anfang – noch eine zweite Meinung.
Neben dem Bild ist der Ton ebenfalls sehr wichtig!
Ab wann darfst Du „seine“ Videos hochladen?
Mit der Kommunikation tun sich so manche schwer. So habe ich ein Video hochgeladen – und musste mir danach Beschimpfungen von einem Videomenschen anhören. Warum? Weil dieser mir ein Video sandte, dass er aber nicht in bester Auflösung mir zur Verfügung stellte. Er dachte, ich würde vorher fragen, ob ich es hochladen könnte. Für mich war es klar: Er schickt mir ein Video zu – es ist fertig. Warum sollte er es mir sonst auch ohne „Warnhinweis“ senden? Ihm war es aber wichtig, dass ich seine Videos nur in bester Qualität (8k) hochlade, damit es entsprechend auch für ihn positiv wirbt. Der Schuss ging für ihn nach hinten los – denn er disqualifizierte sich mangels professioneller Kommunikation für die weitere Zusammenarbeit.
In einem YouTube Buch habe ich erfahren, dass Du am besten immer zu festen Zeiten etwas hochlädst.
Fallen Abgaben für die Künstlersozialkasse an?
Auch wenn Du dort kein Mitglied bist: Videomenschen sind es mit hoher Wahrscheinlichkeit! Beauftragst Du einen Künstler, der keine Kapitalgesellschaft hat, dann sind seine Rechnungen meist abgabepflichtig. Leider informieren hier viele Künstler ihre Kunden nicht darüber, dass sie – die Kunden(!) – im Nachhinein noch mal 4 bis 5 Prozent auf den Rechnungsendbetrag an die Künstlersozialkasse abführen müssen. Solltest Du also mit einem Künstler zusammenarbeiten, dann kläre das vorher!
Kosten hat mir YouTube selbst noch nie in Rechnung gestellt. Aber wenn YouTube mit meinen Videos Geld verdienen kann, so erfuhr ich in einer YouTube Beratung, dann wird mein Video auch eher vorgeschlagen.
Wie sehr denkt der Videodienstleister mit?
Wenn Du mehrere Videos am Stück drehst, wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann schwächeln: Deine Haare sitzen nicht mehr gut, Du sitzt krumm am Tisch – oder ähnliches. Kläre vorab mit Deinem Dienstleister, dass er Dich auf solche „Fehler“ zwingend ansprechen muss. Wenn er dafür kein Auge hat, dann suche Dir lieber einen anderen. Denke daran: Diese Videos werden im Idealfall bis zu Deinem Lebensende online sein – und Dich vermarkten. Da wäre es schade, wenn Du nicht so gut rüberkommst, wie Du könntest, wenn man Dir doch was gesagt hätte.
Es ist sehr anstrengend an alles zu denken. Doch frage Dich immer: Was will Dein Publikum sehen?
Worauf muss Dir ein guter YouTube Berater Antworten geben?
Die entscheidenden Fragestellungen, um die sich Dein Leben als YouTuber drehen wird, sind:
- Was kannst Du tun, damit YouTube Dein Video auf der Startseite verstärkt empfiehlt?
- Welche Möglichkeiten hast Du, in den Videovorschlägen mehr Präsenz zu haben?
- Wie finden Dich andere leichter über die Suchfunktion von YouTube?
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Kurze YouTube Beratung von mir: 10 Tipps
- Nimm keine kostenpflichtige YouTube Beratung in Anspruch, wenn Du nicht einmal die Grundlagen kennst. Dafür gibt es genügend Bücher und Tutorials auf YouTube. Arbeite Dich also erst einmal selbst in die Materie ein.
- Frage Dich bei der Erstellung von Inhalten für die Videos nicht, was Du am liebsten machen möchtest – sondern was die Zuschauer sehen wollen.
- Habe Spaß – und komme „natürlich“ rüber.
- YouTube ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wenn Du keine Lust hast, mehrere Monate an Deinen Videos und am Kanal zu experimentieren und zu arbeiten, dann lass es lieber gleich sein.
- Die Währung bei YouTube sind nicht Klicks, sondern ist die Watchtime. Das heißt, es bringt Dir wenig, wenn Dein Video 1.000 Mal angeklickt wird, aber sich die Zuschauer nur zu 10 Prozent Deine Videos ansehen. Besser ist es, wenn Deine Zuschauer sich Deine Videos komplett durchsehen.
- Darum musst Du Dir viele Gedanken machen, damit Du ein Thumbnail – das ist das Startbild des jeweiligen YouTube Films – machst, dass gerne geklickt wird.
- Aber auch die Bezeichnung Deines Videos ist elementar.
- Wenn Du also ein Thumbnail machst, welches genauso wie der Videotitel zum Anklicken motiviert – und sich viele Menschen Deine Videos zu 60 Prozent oder mehr bis zum Ende ansehen, dann hast Du viel gekonnt!
- Habe immer genügend Vorrat an Videos, damit Du kontinuierlich etwas zum Veröffentlichen hast.
- Veröffentliche lieber nur zwei Videos in der Woche, die sehr gut sind, statt fünf Videos, die durchschnittlich sind.
Wie findest Du eine passende YouTube Beratung für Dich?
So manche YouTube Berater sind bereits auf dem Markt. Aber nicht alle passen zu Dir. Meine Tipps:
- Schaue Dir die eigenen Kanäle der Berater an: Sind diese in dem selben oder zumindest ähnlichen Bereich wie Du aktiv?
- Lasse Dich nicht von Klickzahlen blenden. Nur weil jemand ein paar Millionen Klicks auf ein paar Videos bekommen hat, heißt das nicht, dass er durch seine Beratung Dich auch so weit bringt. Außerdem: Musikvideos und Unfallvideos werden nun mal öfter geklickt als Nischenthemen.
- Lass Dir Referenzkanäle geben – und sprich mit den Referenzgebern. Denn leider werden oft Referenzen aus Gefälligkeit erteilt.